Betriebliche Gesundheitsförderung

Ein Handlungsfeld bei betrieblichen Maßnahmen zur Gesundheitsförderung erstreckt sich deshalb auf die Strukturen und Regeln, also die Kultur der Organisation, die die arbeitsbezogenen Verhaltensweisen der Beschäftigten prägen. Für ein Konzept zur betrieblichen Gesundheitsentwicklung steht deshalb eine gesundheitsförderliche Organisationsentwicklung und weniger einzelne Personen und deren (persönliches) “Gesundheitsverhalten” im Vordergrund.

Damit eine Organisation gesundheitsförderlicher gestaltet werden kann, bedarf es unter Umständen einer Veränderung von Strukturen, Regeln und Entscheidungsprozessen. Diese oft nur kleinen Veränderungen können helfen, ein alternatives (gesünderes) Verhalten der Personen zu fördern und die Krankenstände zu reduzieren. Dies bedeutet nicht, dass die Mitglieder der Organisation ausgeblendet würden. Vielmehr sind Strukturen, Regeln und handelnde Personen aufeinander bezogen und beeinflussen sich gegenseitig.
Neben der Reduktion von Belastungen geht es dabei insbesondere um die Entwicklung von situativen Gesundheitsressourcen wie Handlungs- und Entscheidungsspielräumen, sozialer Unterstützung sowie Möglichkeiten der Beteiligung der Mitarbeitenden.

Das im Gesundheitsmanagement entwickelte Vorgehen soll zudem ermöglichen, psychische Belastungen, deren Diagnose und zielgerichtete Bearbeitung dieser erkannten Belastungen zu berücksichti¬gen und positiv zu beeinflussen.

Eine betriebliche Gesundheitsförderung zielt darüber hinaus auf die Entwicklung von Gesundheitskompetenz der Individuen, um ein  „Empowerment“ zu stärken. Neben der Schaffung von Strukturen und Regeln, die gesundheitsförderliches Handeln ermöglichen, bedarf es auch Angebote zur Unterstützung der Beschäftigten zur Bewältigung von aufgabenbezogenen Anforderungen und beim Umgang mit Belastungen.